Montag, 8. Dezember 2014

Chefs der Vatikanbank sollen Millionen veruntreut haben

Die vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt laut italienischen Medien gegen den früheren Vatikanbank-Manager Angelo Caloia und Ex-Generaldirektor Lelio Scaletti wegen Verdacht auf Veruntreuung. Den beiden wird vorgeworfen, sich gemeinsam mit einem Anwalt bei Immobiliengeschäften um insgesamt 60 Millionen Euro bereichert zu haben.


Vatikanbank-Manager Angelo Caloia



Der Staatsanwalt beschlagnahmte laut der Zeitung „Corriere della Sera“ (Sonntag) 16,8 Millionen Euro, die sich auf zwei von den Beschuldigten verwalteten Konten der Vatikanbank IOR befanden. Der Vatikan hat diese Details bisher nicht bestätigt.


Ex-Generaldirektor Lelio Scaletti


Caloia und Scaletti sollen zwischen 2001 und 2008 demnach 29 Immobilien des IOR in Italien vor allem an Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen verkauft haben, die von ihnen selbst kontrolliert worden seien, so die Zeitung. Caloia stand von 1989 bis 2009 an der Spitze des „Instituts für die religiösen Werke“, das gemeinhin als Vatikanbank bezeichnet wird.

Die Vatikanbank hatte am Samstag die Ermittlungen gegen zwei Leitungspersönlichkeiten des IOR und einen Rechtsanwalt sowie die Beschlagnahmung der Konten bestätigt. Das IOR habe deshalb vor einigen Monaten beim Vatikan-Staatsanwalt Anzeige erstattet, hieß es. Die Unregelmäßigkeiten seien vergangenes Jahr im Zuge einer Kontenprüfung entdeckt worden.


Das IOR hatte unter seinem früheren Leiter Ernst von Freyberg im vergangenen Jahr alle Konten von einer auswärtigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüfen lassen.
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