Der italienischen Polizei ist ein wichtiger Schlag gegen das
organisierte Verbrechen gelungen: Bei der groß angelegten Zerschlagung einer
Mafia-Bande ging den Ermittlern nun der gesuchte Pate Massimo Carminati, der
Einäugige genannt, ins Netz.
Die italienische Polizei hat örtlichen Medienberichten zufolge
eine Mafiabande in Rom zerschlagen und Haftbefehle gegen 28 Verdächtige
ausgegeben. In den Fall verwickelt sind demnach Unternehmer und örtliche
Politiker wie der frühere Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno.
Laut der Zeitung Corriere della Sera werden sie
verdächtigt, ein weitverzweigtes Korruptionsnetz aufgebaut zu haben.
Dadurch seien zahlreiche Ausschreibungen verfälscht worden; zudem
hätten die Verdächtigen öffentliche Gelder beispielsweise für Flüchtlingsheime
veruntreut. Neben Bildung einer mafiösen Vereinigung wird ihnen auch Erpressung
zur Last gelegt.
Der Einäugige
Als mutmaßlicher Anführer der Mafia-Gruppe
gilt Massimo Carminati, der Einäugige genannt, ein ehemaliges Mitglied der
rechtsextremen Gruppe NAR, die Ende der 70er Jahre aktiv war. Er soll zu der
Zeit auch der kriminellen römischen Vereinigung Magliana angehört haben.
Bei einer Schießerei mit der Polizei
verlor Carminati 1981 ein Auge, kam aber ansonsten unversehrt davon. Manche
sollen anschließend behauptet haben, er sei unsterblich, wie die Süddeutsche
Zeitung auf ihrer Seite schreibt. Auch Carminati selbst soll sehr überzeugt von
sich gewesen sein. Einmal sagte er: "Ich bin der König von Rom", wie
die "Süddeutsche" weiter schreibt. Nun sitzt Carminati in
Untersuchungshaft.
Vermögen im Wert von 200
Millionen Euro
Prominentester Verdächtiger ist nach den
festnahmen nun Gianni Alemanno, der von 2001 bis 2006 Landwirtschaftsminister
und von 2008 bis 2013 Bürgermeister von Rom war. Zwar wurde er bislang nicht
festgenommen, sein Haus sowie regionale Büros wurden aber durchsucht.
.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen