Mittwoch, 3. Dezember 2014

Razzia gegen die Mafia: Ex-Bürgermeister von Rom unter Verdacht

Die Polizei hat bei einer Razzia gegen die Mafia in Rom Verstrickungen mit der Politik aufgedeckt und Dutzende Verdächtige festgenommen. 37 Politiker und Unternehmer wurden am Dienstag verhaftet, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Gegen rund 100 weitere Personen wird ermittelt, darunter gegen den Ex-Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno.


Ex-Bürgermeister von Rom, Gianni Alemanno


In der Region Latium und in Rom durchsuchten Spezialkräfte der Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft Büros von Behörden und Privatwohnungen, darunter auch die Alemannos. Insgesamt wurden laut Ansa Güter im Wert von etwa 200 Millionen Euro beschlagnahmt. Es soll den Berichten zufolge in den seit Monaten andauernden Ermittlungen um Korruption und Manipulationen bei Auftragsvergaben und in den öffentlichen Finanzen gehen.

Laut der Zeitung "Corriere della Sera" werden sie verdächtigt, ein weitverzweigtes Korruptionsnetz aufgebaut zu haben. Dadurch seien zahlreiche Ausschreibungen verfälscht worden; zudem hätten die Verdächtigen öffentliche Gelder beispielsweise für Flüchtlingsheime veruntreut. Neben Bildung einer mafiösen Vereinigung wird ihnen auch Erpressung zur Last gelegt.


Alemanno wehrte sich in einer Stellungnahme gegen die Vorwürfe. "Wer mich kennt, weiß, dass ich mafiöse und kriminelle Organisationen immer bekämpft habe", erklärte er laut Ansa.
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